Was tun bei Mitarbeiterkonflikten?

Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn leitende Mitarbeiter Konflikte im eigenen Team nicht lösen können und wenn Reibungsverluste zwischen verschiedenen Abteilungen Ihres Unternehmens aufgrund von menschlichen Konflikten entstehen. Dies kann sich zudem empfindlich auf den Erfolg Ihres Unternehmens auswirken.

In Unternehmen mit einem Betriebsrat ist dieser zunächst Ansprechpartner für Mitarbeiter. Je nach Größe des Unternehmens ist ein Konflikt in der Unternehmensspitze nicht bekannt, so dass Kommunikations- und Informationsverluste Lösungsansätze erschweren.

Zudem ist oft feststellbar, dass persönliche Kontakte zum Betriebsrat Einfluss auf den Lösungsprozess haben können und am Ende keine zufriedenstellenden Ergebnisse erreicht werden können. Bei einem Konflikt muss Ziel sein, diesen von allen Seiten zu beleuchten, die Ursachen aufzudecken und für die Zukunft Regelungen im Miteinander aufzustellen, die erneute Konflikte vermeiden oder den Umgang mit solchen sicherer machen.

Wenn ein Betriebsrat nunmehr einen Konflikt zwischen Mitarbeitern regeln soll, bei dem Parteilichkeiten bestehen, kann eine objektive Begleitung im Lösungsprozess nicht mehr erfolgen. Diese ist allerdings elementar wichtig für den Erfolg. Denn bei der Betrachtung des Konfliktes geht es um Gefühle und Empfindungen der Betroffenen und oftmals gar nicht um die Sache selbst. Es erfordert daher neben einer Unparteilichkeit hohe Kompetenz des Betriebsrats, die Befindlichkeiten tatsächlich zu klären und gegenseitiges Verständnis zu schaffen. Trotz langwieriger Gespräche und Bemühungen des Betriebsrats bleiben ungeklärte Interessen und Bedürfnisse oftmals auf der Strecke und das eigentliche Ziel wird nicht erreicht. Unzufriedenheiten und enttäuschte Erwartungen führen dann zur Resignation des Mitarbeiters.

Das Unternehmen stößt damit im internen Lösungsprozess an seine Grenzen.

Eine außenstehende, parteilose und damit wirklich objektive Partei muss herangezogen werden, die das Gespräch der Kontrahenten führt und mit dem Ansatz leitet, gegenseitiges Verstehen in den Befindlichkeiten herzustellen und keine konkreten Erwartungen oder Lösungen vorzugegeben. Nur wenn der Mitarbeiter Vertrauen in die wirkliche Unparteilichkeit dieser Person entwickelt, öffnet er sich im Gespräch und zeigt die Bereitschaft, an einer dauerhaft haltbaren Lösung aktiv mitzuarbeiten. Wichtigstes Element ist dabei neben der Eigenverantwortlichkeit der Kontrahenten das Verbot des Dritten, manipulativ in Lösungsprozesse einzugreifen oder aktiv Lösungsmöglichkeiten vorzuschlagen.

Dieses Verfahren der Mediation unterscheidet sich genau in diesem Ansatz von allen anderen Schlichtungsverfahren, wo immer ein Dritter den Streit letztendlich entscheidet. Wenn allerdings die Kontrahenten nicht selbst eine Lösung finden (dürfen), wird die Entscheidung eines Dritten immer einen Kompromiss zulasten der Kontrahenten bedeuten. Eine WIN-WIN-Lösung ist dann nicht mehr möglich. Zudem leidet die Verbindlichkeit der Entscheidung extrem.

Als Mediatorin kennen wir die Hürden in die Mediation. In der Regel ist es zu spät, die Mediation platzieren zu wollen, wenn bereits der Konflikt da ist. Da die Mediation nur auf freiwilliger Entscheidungsbasis möglich ist, ist die nötige Parteilosigkeit schwer zu dokumentieren, wenn der Unternehmer beim Konflikt einen Mediator erstmals vorschlägt.

Wir empfehlen daher dringend, den Mediator als feste Institution in Ihrem Unternehmen zu implementieren und den Mitarbeitern die Person und das Verfahren bereits mit Einstellung vorzustellen. Im Konfliktfall kennt der Mitarbeiter sodann das  Procedere und kann weder die Mediation noch den Mediator ablehnen. Zudem sollten Sie in Ihren Arbeitsverträgen eine Vereinbarung zur Durchführung eines Mediationsverfahrens mit Ihrem Unternehmens-Mediator im Konfliktfall vereinbaren.

Damit stellen Sie Handlungssicherheit im Konfliktfall her und geben auch Ihren Mitarbeitern eine verlässliche Grundlage dafür, wie ihr Konflikt gelöst wird. Dadurch tragen Sie entscheidend zu einer klaren Unternehmenskultur bei und erhöhen damit die emotionale Bindung Ihrer Mitarbeiter ans Unternehmen.

Am Ende ist die Mediation ein Qualitätsmerkmal Ihres Unternehmens und kann Ihnen auch im Wettbewerb um gute Mitarbeiter einen entscheidenden Vorteil bringen.

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